Besonders an kalten Tage kann Yoga schon mal zur Herausforderung werden. Daher lasst uns doch mal Yoga im Wandel der Jahreszeiten betrachten und mit ein paar Tipps in die kalte Jahreszeit gehen. Draußen ist es frostig und kahl, drinnen wird es gemütlich und herzlich. Die intensive Kälte führt uns auf verschiedene Weise auch ins Innere. Wir verbringen mehr Zeit zu Hause und finden über die rückläufige Körperenergie und die daraus resultierende Ruhe auch einen besseren Zugang zu uns selbst. Nicht umsonst verbringen wir um die Weihnachtszeit häufig mehr Zeit mit der Familie und widmen uns der Liebe. So wie Tiere teilweise Winterschlaf zur Regeneration halten, kehren wir zu inneren Werten ein, die uns Energie spenden. Der Winter unterstützt also den Weg des Yoga vom Außen ins Innen.
Die mentalen Qualitäten von Yoga im Winter:
Der Winter steht in symbolischer Verbindung mit dem Ende. Der Natur werden die Farben entzogen, die Sonne spendet wenig Licht und Tiere fahren ihre Körperfunktionen bis auf ein Minimum zurück. Die Pflanzen haben all ihr Leben abgeworfen und zeigen sich in ihrem kahlen Sein. Wir spüren den Kreislauf des Lebens im dunklen Aspekt der Vergänglichkeit. Im Yoga wird dieser durch den indischen Gott der Zerstörung, Shiva, repräsentiert. Er zeigt die Notwendigkeit des Sterbens auf, um Platz für Veränderung und neues Leben zu schaffen. Es gilt die weniger werdende Kraft auf die wirklich wichtigen Dinge zu lenken. Philosophisch geht es beim Yoga darum, das große Ganze zu sehen.
Welche Dinge benötigen wir nicht mehr? Welche Abschiede sind längst überfällig? Wenn wir etwas Loslassen erhalten wir die Chance mit weniger Gewicht zu gehen, leichtfüßig zu werden und Neues zu entdecken. Nimm Dir einen Moment. Frag Dich jetzt, welche Dinge für Dich Bedeutung haben und fokussiere Dich ganz darauf. Welche warmherzigen Menschen sind Dir wichtig? Welche Dinge machen Dir Spaß, wenn Du mit Dir alleine bist? Welche vernachlässigten Bedürfnisse melden sich, wenn Du ruhiger wirst?
Neben diesen Fragestellungen ist es auch wichtig, Dir im Klaren darüber zu sein, was Dich selbst auszeichnet und warum Du für andere Menschen wichtig bist.
Physische Qualitäten von Yoga im Winter:
Durch die winterliche Knappheit an Ressourcen werden wir körperlich ruhiger. Dies wirkt sich zumeist auch beruhigend auf den Geist aus. Durch das geistige nach Innen wenden, haben wir im Winter optimale Voraussetzungen um unsere Yogapraxis durch feinere (physische) Methoden zu ergänzen. Als Bindeglied zwischen dem Innen und Außen bieten sich nun besonders die Atemübungen des Yoga (Pranayama) an. Bei Kälte und Energielosigkeit helfen die folgenden drei Atem-Methoden für Dein Yoga im Winter:
Die Feueratmung. Hervorragend um wieder Leben und Hitze in den Körper zu bringen. Nachdem die Technik mit Druck und Anspannung arbeitet, eignet sie sich als schneller Helfer bei Energietiefs.
Die Wechselatmung mit dem Fokus auf die Einatmung durch die rechte Nasenöffnung. Die rechte Körperhälfte steht im Yoga für den Sonnenaspekt und dadurch in Verbindung mit Aktivität, Wärme und Energie.
Die Ujjayi Atmung: Ein guter Begleiter Deiner Yoga Praxis, weil sie sanft und über einen längeren Zeitraum ausgeübt werden kann. Durch die Reibung im Hals produzieren wir Wärme und können uns so auch bei einer sanften Yogapraxis einheizen.