Halloween steht vor der Tür, und ich kann die besondere Atmosphäre förmlich spüren. Es ist, als ob die Luft dichter wird, als ob etwas Unsichtbares um uns herum schwebt. Jedes Jahr erinnere ich mich daran, dass Halloween viel mehr ist als nur Verkleidungen und Süßigkeiten – es hat tiefe, spirituelle Wurzeln. Ursprünglich geht dieses Fest auf das keltische Samhain zurück, das den Übergang vom Sommer in den Winter markierte. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Schleier zwischen den Welten dünn sind, und die Seelen der Verstorbenen zurückkehren, um uns zu besuchen.
Diese Vorstellung gibt es auch in anderen Kulturen. In Mexiko feiert man den Día de los Muertos, den Tag der Toten, bei dem bunte Altäre aufgestellt werden, um die Ahnen zu ehren. Es ist ein Fest der Freude und des Gedenkens, das uns daran erinnert, dass der Tod nicht das Ende, sondern ein Teil des Lebens ist. Auch in Irland und Schottland, den Ursprungsorten von Halloween, gibt es Rituale, die uns mit der spirituellen Welt verbinden – wie das Schnitzen von Kürbissen, um böse Geister fernzuhalten.
Aber es gibt noch eine andere, eng mit Halloween verbundene Tradition: Allerheiligen. Am 1. November gedenken wir der Heiligen und unserer verstorbenen Liebsten. In dieser Zeit geht es um das Erinnern, aber auch um den Trost, dass unsere Verstorbenen in einer anderen Form weiterleben. Während Halloween die dunklere Seite des Todes zeigt, symbolisiert Allerheiligen das Licht und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.
Für mich ist diese Zeit des Jahres besonders, weil sie uns alle einlädt, über den Kreislauf des Lebens nachzudenken. Wir werden daran erinnert, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind – verbunden mit denen, die vor uns waren, und denen, die nach uns kommen werden. Es ist ein Moment der Stille und Besinnung, in dem wir die Magie und das Geheimnis des Lebens in seiner ganzen Tiefe spüren können.
